Flusskrebse sind eine kleine, aber äußerst schmackhafte Delikatesse, die immer häufiger auf den Speisekarten zu finden ist. Die Arten, die heute in unseren Gewässern vorkommen, sind ursprünglich nicht hier beheimatet. Doch mittlerweile wimmelt es in niederländischen Gräben, Seen und Flüssen nur so von ihnen. Sie wurden im letzten Jahrhundert durch menschliches Zutun eingeführt und konnten sich – dank ihrer enormen Anpassungsfähigkeit und dem Fehlen natürlicher Feinde – rasant vermehren.
In diesem Artikel tauchen wir in die Welt der Flusskrebse ein und zeigen dir alles über die verschiedenen Arten, Fangmethoden, Zubereitungsarten und kulinarischen Möglichkeiten dieser besonderen Delikatesse.
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Flusskrebse gelten weltweit seit Jahrhunderten als Delikatesse, insbesondere in Ländern wie China, Spanien und den USA. Sie gehören zur Familie der Krebstiere und erinnern in vielerlei Hinsicht an ihre größeren Verwandten aus dem Meer. In den Niederlanden erfreuen sich Flusskrebse erst in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit – sowohl in der Natur als auch in der Küche.
Heute findet man in unseren Gewässern fast ausschließlich nicht heimische Flusskrebsarten. Der europäische Flusskrebs, der hier ursprünglich vorkam, ist seit dem letzten Jahrhundert nahezu vollständig verschwunden. Der Hauptgrund dafür ist die sogenannte Krebspest – eine Krankheit, die durch eingeschleppte exotische Arten verbreitet wurde.
Flusskrebse sind Süßwasserkrebse aus der Ordnung Decapoda, was wörtlich „Zehnfußkrebse“ bedeutet. Oft werden sie fälschlicherweise als „kleine Hummer“ bezeichnet, doch das ist nicht ganz richtig: Zwar sind sie eng mit Meereskrebsen verwandt, doch sie haben ihren eigenen, spezifischen Lebensraum im Süßwasser. Erkennbar sind Flusskrebse an ihrem robusten Panzer, zwei Scheren und einem verlängerten Hinterleib. Sie erreichen meist eine Länge von 5 bis 15 Zentimetern – etwa so groß wie eine Handfläche – und bevorzugen ruhige oder langsam fließende Gewässer wie Gräben, Teiche und Seen.
Ihr Speiseplan ist äußerst abwechslungsreich. Flusskrebse ernähren sich von Wasserpflanzen, Insektenlarven, Schnecken, kleinen Fischen und Aas. Diese vielseitige Ernährung macht sie äußerst anpassungsfähig und begünstigt ihre rasche Verbreitung in unterschiedlichsten Lebensräumen.
Weltweit gibt es Hunderte von Flusskrebsarten, doch in den Niederlanden sind vor allem nicht heimische Arten verbreitet. Die häufigsten sind:
Roter amerikanischer Flusskrebs
Die mit Abstand dominanteste Art in den Niederlanden. Mit seinen kräftigen Scheren und dem fleischigen Schwanz ist er besonders gut für den Verzehr geeignet. Erkennbar an seiner leuchtend roten Farbe und den roten Höckern auf den Scheren.
Gefleckter amerikanischer Flusskrebs
Charakteristisch sind die braunen Flecken auf dem Panzer und die orangefarbenen Spitzen seiner Scheren. Er ist etwas kleiner als der rote amerikanische Flusskrebs, aber ebenso genießbar.
Geknobelter amerikanischer Flusskrebs
Diese Art hat eine grünlich-braune Färbung und auffällige Höcker auf den Scheren. Er kommt vor allem in den östlichen Provinzen der Niederlande vor.
Kalifornischer Flusskrebs
Größer als die meisten anderen Arten, mit einem relativ glatten Panzer und weißen Flecken auf den Scheren. Er ist seltener, aber ebenfalls essbar.
Marmorkrebs
Eine außergewöhnliche Art mit einzigartiger Fortpflanzung: Es gibt ausschließlich weibliche Tiere, die sich durch Parthenogenese (ungeschlechtliche Vermehrung) extrem schnell vermehren können.
Für den Verzehr ist der rote amerikanische Flusskrebs mit Abstand am begehrtesten – er ist groß, aromatisch und hat besonders festes Fleisch.

Der rote amerikanische Flusskrebs stammt ursprünglich aus den Sümpfen und Flüssen im Süden der USA und Mexiko. In den 1980er Jahren wurde er in Europa für die kommerzielle Zucht eingeführt, entkam jedoch und fand schnell seinen Weg in unsere Gewässer.
Die Überlebensfähigkeit dieser Art ist bemerkenswert: Sie kommt mit stark verschmutztem Wasser zurecht, kann längere Zeit mit wenig Sauerstoff auskommen und gräbt sich ein, wenn es trocken wird. Dadurch hat sie sich zu einer der erfolgreichsten invasiven Arten in den Niederlanden entwickelt.
In den USA, besonders in Louisiana, gilt der Flusskrebs als Delikatesse. „Crawfish Boils“ sind dort eine feste Tradition: Große Mengen Flusskrebse werden mit Gewürzen gekocht und oft zusammen mit Mais und Kartoffeln serviert.
Das Fangen von Flusskrebsen ist nicht nur erlaubt, sondern wird sogar aktiv gefördert. Diese Krebse richten große Schäden in den niederländischen Gewässern an, und durch das Fangen tragen Sie dazu bei, ihre Auswirkungen zu verringern. Es gibt jedoch einige Regeln:
• Nur Berufsfischer dürfen Fallen und Netze einsetzen.
• Privatpersonen dürfen Flusskrebse nur mit einem Kescher oder einer Angel fangen.
Wer selbst aktiv werden möchte, sollte am besten abends losziehen, da Flusskrebse nachts am aktivsten sind. Mit etwas Fischabfall, Hundefutter oder anderem stark riechenden Köder kannst du sie anlocken. Achte dabei darauf, dass du die gefangenen Flusskrebse nicht in andere Gewässer aussetzt, da dies die Probleme nur noch verstärken würde.
Wenn du sie selbst fängst und isst, bekämpfst du die Plage direkt und genießt gleichzeitig eine frische Delikatesse zu Hause.
Tiefgefrorene Flusskrebse sind oft bereits vorgekocht, sodass sie nicht erneut lange erhitzt werden müssen. So bereitest du sie am besten zu:
Vorgekochte Flusskrebse können direkt verzehrt werden, aber du kannst ihnen zusätzlichen Geschmack verleihen, indem du sie kurz in Kräuterbutter, Brühe oder einer Sauce erhitzt:

Flusskrebse haben einen zarten, leicht süßlichen Geschmack, der an eine Mischung aus Garnelen und Hummer erinnert. Dank ihres feinen Aromas passen sie hervorragend zu einer Vielzahl von Gerichten:
Pasta und Risotto
Ihr zartes Fleisch harmoniert perfekt mit Knoblauch, Zitrone und frischen Kräutern. In einem cremigen Risotto sorgen Flusskrebse für eine luxuriöse Note, während sie leichten Pasta Gerichten Frische und Raffinesse verleihen.
Salate
Die zarte Textur und die leicht süßliche Note machen Flusskrebse zur idealen Ergänzung für sommerliche Salate. Besonders gut passen sie zu Avocado, frischen Kräutern und einem leichten Dressing.
Suppen und Bisques
Flusskrebse verleihen Suppen eine besondere geschmackliche Tiefe. Besonders in einer klassischen Bisque (einer französischen Schalentiersuppe) entfalten sie ihr volles Aroma.
Brötchen und Wraps
In Kombination mit einer cremigen Sauce oder würziger Mayonnaise sind Flusskrebse eine überraschend köstliche Füllung für Brötchen und Wraps – perfekt für ein schnelles, raffiniertes Mittagessen.
Wok-Gerichte
In der asiatischen Küche werden Flusskrebse oft kurz im Wok mit Knoblauch, Chili und Ingwer angebraten. Das Ergebnis ist ein würzig-scharfes Gericht, das den feinen Geschmack des Krebsfleisches wunderbar zur Geltung bringt.
So lassen sich Flusskrebse vielseitig in der Küche einsetzen – ob klassisch-elegant oder modern-exotisch.
Flusskrebse sind nicht nur köstlich, sondern auch äußerst gesund. Sie sind reich an Eiweiß und enthalten wenig Fett. Pro 100 g Flusskrebsfleisch liefert:
Zusätzlich sind Flusskrebse eine hervorragende Quelle für Vitamin B12, Zink, Kupfer, Selen und Phosphor – wichtige Nährstoffe für eine ausgewogene Ernährung.
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